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Donnerstag, 20.02.2025 um 18:26

Sanierung der Eisenbahnbrücke und mit einer Lichtinszenierung der Bogenkonstruktion Teil 1

Im Rahmen des Ausbaues der ehemaligen Bahnstrecke zum Radweg von Hückeswagen nach Marienheide, wurde auch die Eisenbahnbbrücke, über die Wupper in den Ohler Wiesen, nachhaltig saniert und mit einer Beleuchtung versehen. Dazu folgende Erläuterung von Volker Barthel

Wipperfürth wurde relativ früh an das Eisenbahnnetz von Wuppertal her angeschlossen. Bereits 1877 wurde die Strecke der Wippertalbahn bis Wipperfürth eingeweiht. Der Personen- und Warenverkehr entwickelte sich gleichermaßen gut. Auf Wunsch verschiedener Unternehmer wurde die Strecke bis Marienheide fortgeführt und am 15.01.1902 als Nebenbahn in Betrieb genommen.

Im Zuge des Bahnausbaus ist die Brücke über die Wupper in den Ohler Wiesen mit eisernem Überbau durch den Eisenbahn Direktionsbezirk Elberfeld genehmigt und 1901 errichtet worden. Die Brücke ist 4,80 m breit und 31,14 m weit. Der Bahnverkehr wurde eingleisig darüber geführt. Mit der Einstellung des Gesamtverkehrs auf der Strecke Wipperfürth – Marienheide im Jahr 1985 verlor die Brücke ihre Bedeutung. 15 Jahre lang war sie nicht passierbar, bevor sie im Jahr 2000 in eine Fußgängerbrücke umgebaut wurde. Damals wurde eine gebrauchte Fertigteilbrücke aufgesetzt.

Auch die Brücke über dem Durchgang zum ehemaligen Tennensportplatz nördlich des Bahndamms wurde in eine Fußgängerbrücke umgebaut, so dass eine Durchgängigkeit im Bereich der Ohler Wiesen hergestellt werden konnte.

Im Zuge des Ausbaus des Radweges auf der stillgelegten Bahntrasse wurde die eiserne Bogenbrücke im Jahr 2010 / 2011 komplett umgebaut und saniert sowie in dem „Kölner Brückengrün“ gestrichen.

Die Idee einer künstlerischen Brückenillumination der historischen Bogenbrücke wurde nach der Licht- und Klangkunstveranstaltung vom 11. bis 19.September 2010 an der Neyetalsperre geboren. Anlässlich der „Rheinischen Welt-Ausstellung“ hatte das Wasserquintett zu einem besonderen Erlebnis eingeladen.

Die in einer bezaubernden Landschaft gelegene, als technisches Denkmal geschützte Staumauer der Neyetalsperre wurde durch eine poetische Licht- und Klangperformance temporär neu in Szene gesetzt. Für die ungewöhnliche Lichtinszenierung war der Lichtkünstler Rolf Zavelberg aus Köln verantwortlich.

Aus dieser Zusammenarbeit mit Herrn Zavelberg erwuchsen auch die gemeinsamen Überlegungen zur künstlerischen Illumination der Bogenbrücke. Ab Anfang 2012 wurden eine Vielzahl von Gesprächen und Vor-Ort Termine zur Ausarbeitung und Umsetzung eines künstlerischen Konzeptes für eine entsprechende Illumination durchgeführt.

So wurden verschiedene Beleuchtungstests mit LED-Lampen an der Brücke durchgeführt, um das Erscheinungsbild zu analysieren und die Lichtfarben zu prüfen. Auch mussten die technischen Rahmenbedingungen überlegt werden, wie z.B. Stromversorgung, Kabelführungen, Befestigungen etc.

Ende Mai 2012 erhielt der Lichtkünstler den künstlerischen Auftrag zur Ausarbeitung und Umsetzung des Lichtkonzeptes für die Brücke. Im August und September 2012 erfolgten dann die eigentlichen Installations-und Programmierungsarbeiten sowie die Errichtung eines Schaltkastens für den notwendigen Stromanschluss.

Am 20.09.2012 ging die Brückenillumination im Rahmen einer kleinen Festveranstaltung in Betrieb. Entstanden ist ein interaktives Gesamtkunstwerk im Übergang zwischen den Ohler Wiesen und der Innenstadt in Richtung der Veranstaltungshalle „Alte Drahtzieherei“.

Für die Lichtsteuerung der Installation werden der Sonnenstand, die aktuelle Temperatur und die Bewegungen auf der Brücke erfasst und ausgewertet.

Besucher und Messdaten führen die Farben der Leuchten durch ein von Herrn Zavelberg eingerichtetes Farbspektrum. So gibt die Illumination der Brücke die Einflüsse von Natur sichtbar wieder. Das Bahnrelikt erstrahlt in verschiedenen Farben und Farbkombinationen. Der Temperaturfühler registriert wie stark die Temperatur abfällt und wählt danach die vorgegebene Farbkombination aus.

Die Skala mit den Temperaturen und Farben befand sich auf einer Tafel an der Brücke. Geht eine Person über die Brücke, wechselt die Grundfarbe die Farbe und begleitet die Person. Bewegung wird somit farblich erlebbar gemacht.

Mit dieser Illumination wurde die alte sanierte Bogenbrücke nachhaltig in Wert gesetzt und Bürger und Besucher können sich in der Dunkelheit an dem Farbenspiel im Landschaftspark der Ohler Wiesen nachhaltig erfreuen.

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Vor der Sanierung
Quelle: Volker Barthel

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Quelle: Volker Barthel

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Quelle: Volker Barthel

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Quelle: Volker Barthel

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Quelle: Volker Barthel

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Aufwendig wurde die Brücke zum Grundstrich gereinigt
Quelle: Volker Barthel

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2011 erhält die Brücke ihre neue Farbe (Kölner Brückengrün)
Quelle: Volker Barthel

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Die Eisenbahnbrücke im neuen Glanz
Quelle: Volker Barthel

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Das Lichtkonzept vom Lichtkünstler Rolf Zavelberg
Quelle: Volker Barthel

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2012 erstrahlte die Brücke in einer Lichtinszenierung auf die Temperatur abgestimmt
Quelle: Volker Barthel

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Mit Bewegungen auf der Brücke reagierte das Licht auch
Quelle: Volker Barthel

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Autor: Volker Barthel / Fotos: Volker Barthel